Mit dem Express Nr. 84 zurück von Trang nach Bangkok

An Ausschlafen war Heute nicht zu denken. Schon früh Morgens hielten die Hähne in unmittelbarer Nachbarschaft einen Wettbewerb ab, wer am lautesten und am längsten krähen kann. Nach dem Zähne putzen und Duschen gehe ich um 8:00 Uhr zur Rezeption. Ich frage, ob ich meine Tasche irgendwo sicher abstellen kann. In diesem Fall würde ich das Zimmer sofort freigeben. Sie bieten mir einen Platz offen und ausserhalb der Sichtweite der Rezeption an, was für mich nicht akzeptabel ist. Also schnappe ich meine Tasche, gehe wieder nach oben und parke die Tasche im Zimmer, bis zum regulären CheckOut.

Draußen hat es schon 30 Grad und ich drehe eine kleine Runde über den relativ großen Frischemarkt, der gerade um die Ecke ist. Diese Garnelen sind total frisch und aus dem Meer, also keine gezüchteten von einer Farm. Die Preise sind pro 100g (kid) bzw. pro 1/2kg (krüng kilo) angeschrieben und eher günstig.

Ich laufe wieder zu dem Restaurant, in dem ich gestern Morgen zum Frühstück war. Leider bin ich scheinbar etwas zu früh und es gibt im Moment nur Suppe.

Glücklicherweise ist direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein weiteres Restaurant, welches mir von außen auch zusagt.

Die Frau zählt mir allerlei Gerichte auf, die ich zwar mag, aber nicht im Moment. Ich frage, wo es einen Laden mit meinem Lieblingsgericht gibt. Sie sagt hier, sie könne es kochen.

Ich nehme an einem der vielen Tische Platz und der Junge vom Stand bringt mir, nachdem er mich gefragt hat, was ich trinken will, ein Glas mit Eis und Tee.

Zum Essen gibt es auf Reis serviertes gebratenes Schweinefleisch mit Chili und Knoblauch mit einem Spiegelei oben drauf.

Für das Essen werden 60.- THB und das Eis 2.- THB fällig. Der Tee ist wie üblich kostenlos und man zahlt nur für das Glas mit Eis. In vielen Geschäften, meist den Einfachen, ist auch das Eis noch kostenlos.

Mein nächster Weg führt mich wieder direkt zu Cafe Amazon, um in angenehm kühler Umgebung einen Eis Cappuccino zu trinken. Leider habe ich derzeit nichts Aufregenderes zu berichten.

Hier ist die Hölle los und in den 5 Minuten, in denen ich auf die Zubereitung meines Getränkes gewartet habe, waren 8 Fahrer der Lieferdienste Lineman und Grab hier und habe Getränke abgeholt. Am Nebentisch sitzt ebenfalls ein Tourist, der einen warmen Tee trinkt. Ich denke, er ist ein Araber und er war gestern, am gleichen Tisch, auch schon hier.

Auf dem Rückweg zum Hotel mache ich noch einen kurzen Stop im auf dem Weg liegenden 7-Eleven. Für den heutigen Tag und die lange Fahrt decke ich mich mit 3 Liter Wasser (2 große Flaschen) und ein paar Snacks ein. Richtiges Essen hoffe ich im Zug oder auf der Strecke unterwegs zu bekommen. Um 11:00 Uhr bin ich wieder im Zimmer, höre ein bisschen Musik, schreibe und warte dort auf den CheckOut. Um 12:00 Uhr klopft es an der Türe und es kommt Jemand und will sauber machen. Ich sage ihr, dass ich später CheckOut mache und sie geht wieder. Um 12:50 Uhr gehe ich nach unten für den CheckOut und verabschiede mich.

Die Hähne hier krähen übrigens auch tagsüber, auch jetzt pausenlos über die Mittagszeit. Und direkt beim Hotel um die Ecke laufen mir 2 der Übeltäter über den Weg.

Bis zum Bahnhof sind es zu Fuß gerade mal 150 Meter bis zum Bahnhof und zu dem Einkaufszentrum, in dem sich auch der KFC befindet, sind es noch ein paar Schritte weiter. Hier lasse ich mich bei angenehmen Temperaturen für die nächsten Stunden, bis kurz vor der geplanten Abfahrt meines Zuges, nieder.

Auf dem Weg zur Toilette komme ich bei diesem Waffelladen vorbei. Die Bilder sehen gut aus und vorhin habe ich auch eine Waffel im Original gesehen, so dass ich mir auch so ein Teil bestelle.

Nach Bezahlung von 90.- THB wird mir die Waffel mit 2 Kugeln Eis direkt an den Tisch im Cafe serviert.

Es ist kurz nach 16:00 Uhr und ich laufe noch zu einem kleinen Laden neben dem Eingang zu den Gleisen und kaufe eine paar kleine Kartons Kokosnuss Kuchen zum Preis von jeweils 40.- THB. Der Zug steht am Bahnsteig auf Gleis 1.

Die Lokomotive hat (nach durchzählen) insgesamt 14 Wagen angehängt, mein „Spezial“ Wagen mit Sitzplätzen der 2. Klasse (hier: ASC30) fährt unter der Wagen Nummer 8. An den Eingängen zu den Wagen hat sich das Zugpersonal aufgestellt.

Gegenüber meines Wagens kann man am Bahnhofsgebäude dieses nette Graffiti sehen.

Es ist 16:10 Uhr, also noch 50 Minuten bis zur geplanten Abfahrt. Außer mir ist schon ein weiterer Fahrgast im Zug und hat auf seinem Platz in einer vorderen Reihe Platz genommen. Der Wagen ist schön gekühlt, weshalb ich mir für nachts meine Fleecejacke eingepackt habe.

Von der anderen Seite des Wagens fotografiert sieht es dann so aus. Dies ist das erste Mal, dass ich in einem Thailändischen Zug eine Bestuhlung (1-2) in dieser Art sehe.

Hier ist mein Sitzplatz für die 14 Stunden Fahrt mit der Nummer 30, es ist in der 1-er Reihe der hinterste Platz.

An meinem Platz und auch am Platz Nr. 15 befindet sich jeweils eine Doppelsteckdose, an den anderen Plätzen der 1-er Reihe gibt es keine Steckdosen. Die Beinfreiheit ist phänomenal in diesem Wagen. Nachdem ich mich hingesetzt habe, bleiben mir immer noch 30-40 Zentimeter Platz von meinen Knien bis zur Lehne des Sitzes vor mir.

Da die Steckdose bereits schon vor Abfahrt funktioniert, kann ich mein Handy gleich zum Laden anstecken. Auf der vorderen Seite des Wagen befindet sich eine große Toilette, die per Knopfdruck geöffnet und ebenfalls mit einem Rollstuhl befahren werden kann.

Um 17:01 Uhr fahren wir dann pünktlich los. Bis Bangkok (Krung Thep Aphiwat) werden es 18 Stationen sein, die Ankunft ist für Morgen Früh 7:05 Uhr geplant. Bei der Fahrkartenkontrolle zeige ich meine Fahrkarte mit der mobilen App der Thailändischen Eisenbahn vor. Ich frage den Schaffner, ob es einen Speisewagen gibt. Er bejaht, zeigt nach Hinten und nennt mir den Wagen Nr. 2. Kurze Zeit später kommt ein Verkäufer, der zum Speisewagen gehört, vorbei. Er verkauft mir einen Eistee mit Milch (40.- THB) und mein Abendessen (mit Chili und Knoblauch gebratenes Hühnchenfleisch und einem Spiegelei) für 60.- THB.

Er kommt immer mal wieder, auch mit Snacks und Chips, vorbei. Somit bleibe ich die ganze Fahrt in meinem Wagen und laufe nicht (wieder leider Andere) durch den Zug. Es hat wie meistens gut geschmeckt. Wir fahren weiter Richtung Norden und an einigen Halten steigen immer wieder mal Verkäufer ein und man kann eine Kleinigkeit zu Essen kaufen. Um 20:35 Uhr kommen wir in Surat Thani an, wo einige Backpacker in den Zug einsteigen.

Surat Thani ist für die Leute, die nicht direkt nach Koh Samui fliegen, die Zwischenstation zur Anreise/Rückreise mit Zug und dann der Weiterreise mit der Fähre nach Koh Samui oder den Nachbarinseln Koh Phangan oder Koh Tao.

Um 23:15 Uhr fahren wir in den Bahnhof von Chumphon ein. Jetzt ist in unserem Wagen auch der letzte Sitzplatz belegt. Chumphon wird von vielen Reisenden zum Transfer zu einer Fähre zur Insel Koh Tao genutzt.

Die nächsten Stunden bis 3:00 Uhr kann ich, zugedeckt mit einer vom Personal bereit gestellten Decke, ein bisschen schlafen. Den kurzen Halt in der Sommerresidenz der Thailändischen Könige, in Hua Hin, kann ich mit einem Foto festhalten.

Danach kann ich noch ein bisschen rumdösen, bis die ersten Verkäufer wieder ihre Waren so ab 6:00 Uhr anbieten. Es gibt auch  Tütenkaffee, was nicht mein Ding ist. Die beiden Polizisten, die schon seit Trang an Bord sind und durch den Zug patrouillieren, haben es sich neben mir im Doppelsitz bequem gemacht. Sie genießen den Kaffee und wir und der Kaffeeverkäufer kommen ein bisschen ins Gespräch. Alle wollen immer wissen, woher ich komme und wie lange ich schon in Thailand bin. Ich nehme einen Packung mit Nudeln, welche quasi die Einlagen einer Nudelsuppe, nur ohne Brühe, sind. Schmeckt gut und das Ganze kostet 10.- THB, wer kann da es etwas verdienen.

Langsam bereiten sich alle auf unsere Ankunft vor und das Personal sammelt die ausgeteilten Decken wieder ein. So wie es aussieht werden wir sehr pünktlich in Bangkok ankommen.



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