Quarantäne und mehr in Thailand 2020/21 – Teil 1

Dieser Reisebericht handelt über den Weg im Dezember 2020 / Januar 2021 im Zuge der Corona Pandemie nach Thailand zu kommen, um 16 Tage + 15 Nächte im Quarantäne-Hotel meiner Wahl zu verbringen und im Anschluß noch 3 Wochen in Freiheit zu geniessen.

Hinweis: Auf Grund der Länge des Berichtes, wurde er in insgesamt 4 Teile aufgeteilt. Nach den Vorbereitungen und der Anreise (Teil 1), sollte der Schwerpunkt auf der Quarantäne (Teil 2 und 3) und nicht auf dem anschließenden Aufenthalt (Teil 4) liegen. Die Infos im Bericht waren immer zum Zeitpunkt des Schreibens aktuell und gelten natürlich nach Ende der Pandemie derzeit nicht mehr.

September 2020 – Diesen Winter nach Thailand oder doch nicht

Vor und nach meiner letzten Reise – Sizilien im September 2020 – , habe ich mich gedanklich damit beschäftigt, ob ich im Januar 2021 meinen alljährlichen 1-monatigen Familienurlaub nach Thailand antreten kann und will.
Wie viele sicherlich wissen und mitbekommen haben, hat Thailand irgendwann im Frühjahr begonnen nur noch ausgewählte Personengruppen ins Land zu lassen. Diese Beschränkungen wurden dann immer wieder ein bisschen gelockert. Nachdem die Thailändische Regierung beschlossen hatte, dass neben ihren Staatsangehörigen auch erlaubt wurde, das Familienangehörige von diesen einreisen dürfen, habe ich mich das erste Mal mit dem Gedanken intensiver beschäftigt. Zuvor hatte ich es komplett abgehakt, diesen Winter Thailand besuchen zu können.
Meine ersten Gedanken wurden zu diesem Zeitpunkt aber noch wegen 2 mir wichtiger Überlegungen verworfen.
Zum Einen stelle ich es mir ziemlich hart vor, 16 Tage in Quarantäne in einem Hotelzimmer zu verbringen.
Zum Anderen sind 4 Wochen Urlaub nicht genug Zeit, um dann noch einen entspannten Urlaub zu haben, damit sich der Aufwand wenigstens ein bisschen lohnt.


November 2020 – Planung und erste Schritte

Nachdem ich bei der Arbeit alles so organisieren konnte, länger als 1 Monat Frei machen zu können, um nach der Quarantäne in Thailand noch mindesten 3 Wochen Urlaub in Freiheit genießen zu können, habe ich mich an die Planung gemacht.
Den ersten Schritt, den ich angehen wollte und der zur Beantragung eine Einreisebewilligung (Cerficate of Entry, kurz: CoE), die Jeder (auch Thailändische Staatsangehörige) zur Einreise nach Thailand benötigt, erforderlich ist, ist ein Visum zu bekommen.
Ich wollte eigentlich ein Visum für mit Thailändischen Staatsangehörigen Verheiratete, für eine einmalige Einreise, beantragen. Dieses Visum gilt ab Ausstellungsdatum 90 Tage und berechtigt für eine einmalige Einreise mit einer maximalen Aufenthaltsdauer von 90 Tagen. Hört sich etwas kompliziert an, ist es aber nicht. Der Preis für dieses Visum beträgt 70.- Euro.
Diese Visum konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht im Honorarkonsulat Stuttgart beantragen. Glücklicherweise wurde zu diesem Zeitpunkt gerade geändert, dass man nun auch wieder ein Touristenvisum beantragen und damit auch nach Thailand einreisen kann. Dieses Visum kostet nur 35.- Euro, gilt ab Ausstellungsdatum 90 Tage und berechtigt für eine einmalige Einreise mit 60 Tagen Aufenthaltsdauer. Also genau richtig für mich, denn ich wollte ja so ca. 40 Tage bleiben.
Im Vergleich zu früher hatte die Thailändische Regierung hier aber wieder die Voraussetzungen zum Beantragen dies Visums geändert. Für das Honorarkonsulat Stuttgart (und auch alle andere Vertretungen) benötigte man neben den üblichen Unterlagen (Visumantrag, Reisepass plus Kopie Bildseite, Biometrische Foto, Flugreservierung) auch einen Nachweis, dass man die letzten 3 Monate den Gegenwert von 500.000.- Baht (ca. 13.500.- Euro) auf dem Konto hat/hatte.
Diese Bestimmung hat man dann aber unmittelbar vor meinem Besuch in Stuttgart wieder abgeschafft. Ich denke, man hatte sich mehr Anträge von Touristen erwartet, die dann aber doch ausgeblieben sind.
Am Montag, den 16.11.2020, habe ich mich um die Mittagszeit auf den Weg zum Konsulat in Stuttgart gemacht. Vorsichtshalber hatte ich mal meine Kontoauszüge dabei und als ich nach 12:00 Uhr dort ankam, waren außer 2 Damen, die dort arbeiten, keine Besucher da. Die Kontoauszüge bekam ich ungelesen zurück, da man die nicht mehr benötigen würde. Ca. 10 Minuten später und 35.- Euro (Barzahlung) ärmer, hatte ich mein Visum im Pass.

Wie man sieht, beginnt die Gültigkeit des Visums am Ausstellungstag. Eine Einreise ist bei mir bis zum 15.02.2021 möglich und ich darf dann mit dem Visum maximal 60 Tage bleiben. In Thailand hat man dann normalerweise noch die Möglichkeit die Aufenthaltsdauer bei der Immigration um weitere 30 Tage für den Preis von 1.900.- Baht zu verlängern.
Um die Einreisegenehmigung zu erhalten, stellte sich als schwierigen Schritt für mich die Bescheinigung der Krankenversicherung heraus. Ich schrieb eine Mail, in der ich mitteilte, dass ich eine Bescheinigung (in Englischer Sprache) brauche, dass meine Krankenversicherung für den Zeitraum meines geplanten Aufenthaltes in Thailand gültig ist und auch Covid-19 Behandlungen mit einer Mindestdeckung von 100.000.- US$ inkludiert sind.
Da sich meine Versicherung lange (trotz Erinnerungsmail) nicht meldete, habe ich mich nach einer anderen günstigen Auslandskrankenversicherung für meinen Reisezeitraum gekümmert.
Gelandet bin ich bei der DKV für 9,90 Euro, gültig für 1 Jahr für die ersten 8 Wochen jeder Auslandsreise und am 24.11.2020 hatte ich dann die endgültige Bescheinigung, in der dann nach meiner Auffassung alle Formulierungen passten.


November 2020 – Flüge/Hotel gebucht + Einreisegenehmigung erteilt

Mit meinem Reisepass und meinem Visum hatte ich mich am 22.11.2020 auf der Webseite https://coethailand.mfa.go.th (Link nicht mehr aktiv) beim Thailändischen Generalkonsulat Frankfurt/Main für ein Certificate of Entry registriert.

Screenshot der Webseite https://coethailand.mfa.go.th/

Ab diesem Zeitpunkt hat man dann 14 Tage Zeit, um die fehlenden Unterlagen zu besorgen und hochzuladen.

Für die Beantragung des Visums hatte ich natürlich keinen Flug gebucht, sondern lediglich bei einem der verfügbaren Portale eine Reservierung (die nach einiger Zeit wieder verfällt) gemacht und diese mit dem Visumantrag abgegeben.
Somit musste ich, um an die Einreisebewilligung zu kommen, nun einen Flug fest buchen und mich um ein Quarantäne-Hotel kümmern.

Als Flug hatte ich mir bei Lufthansa einen Direktflug von Frankfurt/Main nach Bangkok und zurück rausgesucht. Zunächst wollte ich Business Class buchen, was mir dann für ca. 2.400.- Euro zunächst zu teuer war. Da die Premium Economy nur unwesentlich teurer als die normale Economy Class war und ich eh mehr Gepäck (bei Premium Economy 2 x 23kg) mitnehmen möchte, hatte ich dies fest gebucht.
Unmittelbar nach meiner Buchung war es dann möglich für diesen Flug ein Upgrade zu machen. Ich nutzte die Möglichkeit und habe den kompletten Flug in der Business Class dann für insgesamt ca. 1.700.- Euro bekommen, was schon günstig ist.

Das ASQ-Hotel (Alternative State Quarantine), welches man selbst buchen und bezahlen muss, habe ich mir aus einer langen Liste von ca. 100 Hotels in und um Bangkok ausgesucht und über eMail gebucht.
Die Preise variieren von unter 30.000.- bis über 100.000.- Baht pro Person für einen Aufenthalt von 16 Tagen und 15 Nächten. Normalerweise ist dann das Abholen vom Flughafen, Unterkunft mit kompletter Verpflegung 3 Mal am Tag und 2 Covid-Tests (nach 5 Tagen und am Ende des Aufenthaltes) inkludiert.
Ich habe ein günstiges Hotel (Juniorsuite für 38.000.- Baht = ca. 1000.- Euro) ausgesucht. Beim Buchen des Hotels und bevor sie ihre Bescheinigung ausstellen, muss man die genaue Ankunftszeit mit Flugnummer mitteilen. Nach Überweisung des Geldes bekam ich die Bescheinigung, die man für das Beantragen des CoE benötigt, per Mail übersandt.

Über das Hotel selbst und meinen Aufenthalt dort werde ich berichten, wenn ich dann tatsächlich vor Ort bin.

Bis dahin sind noch ein paar kleine Hürden (darüber später) zu überwinden und einige (oder viele?) werden sich sicherlich sagen, dass sie diesen Aufwand auf keinen Fall betreiben und auf sich nehmen würden, nur um nach Thailand zu kommen. Ich habe mir das auch gut überlegt und war dann bereit, alles auf mich zu nehmen.

Am Morgen des 25.11.2020 hatte ich alle Unterlagen (Flugbuchung, ASQ-Hotel und Bestätigung Krankenversicherung) zusammen und zur endgültigen Prüfung beim Thaikonsulat Frankfurt/Main hochgeladen.
Keine 4 Stunden später, nachdem ich meine Unterlagen hochgeladen hatte, kam vom Konsulat folgende Nachricht…..

Dear MR. ……………….

Royal Thai Consulate-General, Frankfurt has approved your COE to enter Thailand.

Please download your COE from the weblink below:
https://coethailand.mfa.go.th/…………………

…..und ich konnte mir meine Einreisebestätigung herunter laden und ausdrucken.


16.12.2020 – Letzte Schritte vor dem Abflug

Kurz bevor am 16.12.2020 in Deutschland der „harte“ Lockdown begonnen hatte, war mir siedend heiß eingefallen, dass ich noch einen Internationalen Führerschein beantragen wollte. Üblicherweise mache ich das alljährlich immer ein paar Tage vor dem Abflug nach Thailand. Eine kurze Mail an die Führerscheinstelle des Landratsamtes ergab, dass man nicht mehr einfach vorbeikommen kann und eine vorherige Terminvereinbarung (was normalerweise nicht geht) erforderlich ist. Nach einem kurzen Telefonat bekam ich noch schnell einen Termin für den 17.12.2020, 16:00 Uhr.
Vor Ort wurde von einem dort angestellten Security Mitarbeiter überprüft und es wurde gecheckt, ob ich wirklich einen Termin habe. Im Anschluß begleitete er mich direkt zum Schalter. Nach 5 Minuten (inklusive bezahlen am Automat) und 13,50 Euro ärmer war alles erledigt und ich hatte die Ausführung nach dem Internationalen Abkommen vom 24.04.1926, welche 1 Jahr gültig und die von Thailand anerkannte Ausführung ist.

Nicht mehr lange bis zum Abflug und ich muss mir noch eine Fit2Fly-Bescheinigung und einen negativen Covid-Test besorgen. Beides darf nicht älter als 72 Stunden vor Abflug sein. Übrigens habe ich, nachdem ich mein CoE beantragt habe, auch mit der Post die Bescheinigung meiner ursprünglichen Auslandskrankenversicherung bekommen. Jetzt nehme ich mal Beide mit, denn die hat ein längere Geltungsdauer. und gilt für jeweils die ersten 70 Tage einer Auslandsreise.
Zum Ausstellen der Flugtauglichkeitsbescheinigung habe ich einen Termin beim Hausarzt ausgemacht und am Montag Morgen wahrgenommen. Nachdem ich zunächst 15 Minuten vor der Praxis mit Warten verbracht habe, wurde eine recht gründliche Untersuchung meiner Person (Blutdruck, Herz, Lunge, Hals und Ohren) durchgeführt. Das durch mich vorausgefüllte und mitgebrachte Formular mit Stempel und Unterschrift habe ich im Anschluss wieder mitbekommen. Die Rechnung für die Untersuchung kommt mit gesonderter Post.

Bereits am gestrigen Sonntag und mittlerweile 4. Advent, habe ich auf der Webseite von Centogene, nach Registrierung mit meinen Daten, einen Test bestellt. Den Covid-Test selbst, habe ich mir für Morgen Montag Nachmittag am Frankfurter Flughafen vorgenommen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Preisen, einen PCR-Test auf eigene Kosten zu kaufen. Der Preisunterschied (59.- / 79.- / 139.- Euro) liegt darin, dass man lediglich das Testergebnis unterschiedlich schnell bekommt. Ich habe mich für die 79.- Euro Variante (Ergebnis max. 12 Stunden nach Probenentnahme) entschieden. Wenn man will, dass die Passdaten auf dem Ergebnis erscheinen, muss man 9.- Euro (was ich gemacht habe) extra bezahlen.

Kurz nach 16:30 Uhr bin ich mit dem ICE aus Mannheim am Fernbahnhof Flughafen Frankfurt/Main angekommen und habe mich zum in unmittelbarer Nähe befindlichen Testzentrum von Centogene begeben.
Wenn man die Gleise hochkommt und Richtung Terminals läuft, ist das Testzentrum wenige Meter weiter auf der linken Seite.

Es gibt mehrere Zugänge, an denen sich Schlangen gebildet hatten. Ich lief zunächst an allen Zugängen vorbei, bis zum letzten Zugang, an dem etwas von Express stand.

Dort waren lediglich 3 Leute vor mir und ich kam nach einer sehr kurzen Wartezeit schon an die Reihe. Der sehr freundliche Mitarbeiter im Vollschutz rieb mir sein dünnes Stäbchen im Rachen hin und her, bis ich kurz vor dem Würgen war.
Im Anschluss wurde an einem Counter die Probe noch meiner Buchung zugeordnet. Hierzu musste ich erst Namen und Geburtsdatum nennen, später musste ich noch meinen Reisepass (den ich bei der Buchung im System hinterlegt hatte) vorzeigen, damit meine Passdaten auf die Bescheinigung kommen.
Um 17:00 Uhr war ich schon wieder auf dem Rückweg nach Hause und konnte einen verspäteten ICE in Richtung Mannheim von Gleis 5 nehmen. Bis morgen Vormittag 10 Uhr (was die Dame am Counter von Centogene auch nochmals bestätigt hat) sollte ich das Ergebnis haben.


22.12.2020 – Das Ergebnis meines Covid-Tests ist da

Gestern Abend um 23:18 Uhr, also ca. 6 1/2 Stunden nach Probennahme, war das Testergebnis schon da und ich fand eine Mail in meinem Postfach. Im registrierten Bereich auf der Webseite von Centogene kann man dann seinen Befund aufrufen.

Wie man sieht, kann der Befund über ein Dropdown Menü in mehreren Sprachen angezeigt und ausgedruckt werden. Ich drucke ihn mir in Englischer Sprache aus, damit die Thais ihn auch lesen können.
Und das Wichtigste hätte ich fast vergessen, das Ergebnis lautet Negativ, was in diesem Fall mal Positiv ist.

Somit ist der nächste Schritt erledigt und die erneute Fahrt nach Frankfurt und der Flug nach Bangkok stehen bald an.


23.12.2020 – Fahrt nach Frankfurt/Main und Abflug

Heute ist es endlich soweit und ich kann mich erneut auf den Weg nach Frankfurt zum Flughafen machen. Mein Flug geht heute um 15:10 Uhr und ich fahre rechtzeitig mit dem Auto los.Den Parkplatz habe ich wieder im voraus gebucht. Für die ersten 29 Tage Terminalparking im Terminal 1, P2 oder P3, wurden auf Grund eines Rabattcodes 132.- Euro fällig.

Die restlichen Tage bis zu meiner Rückkehr muss ich dann am Automat nachbezahlen. Aus früheren Nachzahlungen weiß ich, dass sich der Betrag für das Wochenticket in Grenzen hält.

Kurz nach 12 Uhr habe ich meinen Platz in der 11. Etage gefunden. Leider steht heute nirgends ein Gepäckwagen herum, weshalb ich nach unten fahre, um mir dort einen zu holen. 3 Koffer sind einfach zu viel, um sie ohne Wagen zur Gepäckannahme zu bringen.

Im Terminal selbst und beim Business Checkin ist nahezu nichts los und ich bin schnell fertig. Allerdings wird hier das Fit2Fly, der negative Covid-Test und die Krankenversicherungsbescheinigung für Thailand kontrolliert. Die Dame am Checkin sagte, man habe schon Jemand wegschicken müssen, da die Unterlagen fehlten. Krass.

Auf Nachfrage sagte Sie mir noch, dass die Maschine nicht ganz voll sein soll. Schauen wir mal, was das bedeutet. Am Zugang zur Passkontrolle sind fast alle Lanes gesperrt, da die Leute an der manuellen Passkontrolle anstehen. Der Zugang für Star Alliance Biometrics (ganz links) ist offen.

Gut, dass ich mich da vor einiger Zeit registriert habe und somit nach Auflegen des QR-Codes meiner Boarding Karte freie Fahrt habe. Auch bei der automatisierten Passkontrolle ist außer mir Niemand da.

Nachdem ich auch der einzige an meiner Spur bei der Sicherheitskontrolle war, bin ich schon 10 Minuten später mit allem durch. Und das, obwohl sie sich mangels Kundschaft, ausgiebig mit meinem Handgepäck beschäftigt haben.
So musste sich meine elektrische Zahnbürste einem Sprengstoff Test aussetzen. Bestanden, nichts gefunden.

Hier ist mein Flug schon angeschrieben, LH772 um 15:10 Uhr und soll von Z50 starten.

Hier ist noch wenig los und keinerlei Verkehr in Richtung zu meinem Gate.

Lounge Zugang erspare ich mir Heute, da eh kein Service angeboten wird. Man kann sich was mitnehmen, aber verzehren in der Lounge ist nicht gestattet. Diese Business Lounge auf dem Weg zu den Bereichen Z50 – Z69 ist derzeit geschlossen.

Statt dessen kann man in einem anderen Bereich die Lounge besuchen, muss dann aber beim Wechsel zurück wieder durch die Passkontrolle und auch nochmals die Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen. Wie schon gesagt, ich erspare mir das Heute. Als ich am Gate Z50 vorbeikomme, sind dort ewig lange Schlangen. Die Leute stehen für einen bald startenden Flug nach Dehli/Indien an. Ich habe mir vorgenommen bis zum Ende des Terminalfingers zu laufen. Dort ist Z69 und als ich ankomme, bekomme ich eine Mitteilung, dass für meinem Flug das Gate auf Z69 gewechselt wurde. Um 13:25 Uhr kommt unsere Maschine, eine A350-900, die auf den Namen Braunschweig hört, zum Gate gerollt.

Um 14:00 Uhr wurden vor dem Zugang zum Gate mehrere Stehtische aufgebaut und dann bildete sich dort eine ewig lange Schlange. Irgendwann stellte ich mich auch an, um an einem der Counter nochmals alle geforderten Unterlagen für die Einreise nach Thailand vorzuzeigen. Im Anschluss habe ich einen Stempel auf meine ausgedruckte Bordkarte bekommen.

Um 14:50 Uhr komme ich als einer der Ersten ins Gate. Die Schlange zum Vorlegen der Unterlagen ist übrigens zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht abgearbeitet.

Ich bin dann tatsächlich der Erste, der die Tür zum Flugzeug und zur Business Class betritt.


23.12.2020 – Flug nach Bangkok und Ankunft am Flughafen Suvarnabhumi

Die Business Class bei der Lufthansa ist in dieser Maschine nicht der Knaller, im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften. In diesem Airbus A350 gibt es insgesamt 8 Reihen (6 in der vorderen Kabine und nochmals 2 in einer separaten Kabine dahinter und direkt vor der Premium Economy) mit einer 2-2-2 Bestuhlung.

Ich habe mir den Platz 3K, am Fenster reserviert. Das hat zwar den kleinen Nachteil, dass man in der Liege- oder Schlafposition über den Nachbarn am Gang steigen muss, dafür ist es am Fenster aber etwas ruhiger.

Nachdem die Business Class während dieses Fluges nicht einmal zu 1/3 besetzt ist, bleibt auch der Sitz neben mir frei und ich habe es richtig entspannt und kann mich ausbreiten. Ich dachte der Platz ist ganz gut, da er genau weit genug von den Zugängen und Toiletten weg ist. Allerdings stellte sich dies später als Trugschluss heraus.

Nachdem wir schon etwas zu spät sind, kommt eine Durchsage, dass wir noch etwa 10-15 Minuten auf Passagiere eines anderen Fluges warten müssen.
In der Reihe vor mir hat sich zwischenzeitlich ein Paar mit 2 Kleinkindern niedergelassen. Da mein Blick offenbar Bände sprach (sorry), wurde ich von dem Mann angesprochen. Er sagte sie kämen gerade aus Los Angeles und hätten schon einen 11 Stunden Flug hinter sich. Die Kinder seien so kaputt, dass sie bestimmt schlafen und einigermaßen ruhig sein würden. Um 15:50 Uhr heben wird dann mit 40 Minuten Verspätung bei strömendem Regen von einer der Startbahnen des Frankfurter Flughafens ab.

Als erwartete Flugzeit werden heute 10 Stunden aufgerufen, so dass wir voraussichtlich pünktlich um 7:50 Uhr (Ortszeit) in Bangkok landen werden.
Wobei es mir nicht unrecht wäre, etwas später anzukommen. Der 24. Dezember ist für mich Quarantäne-Tag 1 (von 16), egal zu welcher Zeit ich im Hotel ankomme. Somit bedeutet später ankommen, länger in Freiheit sein. Nach Erreichen der Flughöhe werden zunächst ein Snack (gebrannte Mandeln) und Getränke serviert. Ich habe mir eine Cola und ein Hefeweizen bestellt. Nachdem mir erst ein Alkoholfreies Erdinger serviert wurde und ich es zurück geben musste, bekam ich dann das richtige Bier.

Gleichzeitig wird die Speisen- und Getränkekarte verteilt. Es gibt demnächst und nochmals vor der Landung etwas zu Essen. Hört sich alles ganz gut an.

Etwa 1 Stunde nach Abflug befinden wir uns in der Nähe von Budapest und bei einer Geschwindigkeit von 1000 Stundenkilometern in einer Höhe von über 11.000 Metern wird das Essen serviert.

Als Vorspeise habe ich Räucherforellentartar mit Apfel-Rettichsalat, Quinoa und Dillöl gewählt. Es wird mit Brötchen und Butter serviert und ins Besondere der Salat schmeckt mir total lecker.

Zur Hauptspeise musste es natürlich das typische Weihnachtsgericht (Gans, Rotkohl und Knödel) sein. Die Gans war etwas trocken, aber doch alles sehr schmackhaft. Zum Nachtisch gab es noch etwas Obst und eine kleine Käseplatte mit Kräckern. Alles in Allem gut und ausreichend für mich um satt zu werden.

Leider haben sich mein erstes Gefühl und die Vorhersagen des Vaters der Kinder vor mir nur sehr bedingt bewahrheitet. Die ersten 5 Stunden des Fluges waren wirklich alle ruhig und haben geschlafen. Dann aber, als ich müde wurde und mich hinlegte, waren alle topfit. Der Junge gab richtig Gas und auch die Eltern nutzen jede mögliche Chance Krach zu machen, so dass für mich direkt dahinter an Schlafen nicht zu denken war.
Um 06:10 Uhr (Ortszeit Bangkok) wurde ich wach und hatte bestimmt 1 Stunde geschlafen. Das Frühstück wurde unmitelbar danach serviert.

Nach der Morgentoilette und ein paar Aufräumarbeiten, wurde es auch schon hell und das Spiel zwischen blauem Himmel und den Wolken mit unserem Flieger als Schatten war schön anzusehen.

Mittlerweile befinden wir uns stark im Sinkflug und können die Innenstadt von Bangkok aus einer Höhe von ca. 2000 Metern bestaunen. Es sind nur noch ca. 10 Minuten bis zum touchdown.

Um 07:52 Uhr setzen wir auf einer der Landebahnen des Suvarnabhumi Airports in Bangkok auf. Es war eine butterweiche Landung, wie man sie leider nicht so oft hat.

Beim Rollen zum Gate kommen wir an einigen parkenden Maschinen von Thai Airways, auch ein A380 im Vordergrund, vorbei.

Vor dem Andocken wurde lang und breit erklärt, dass schön geordnet ausgestiegen werden soll, nachdem alle Türen geöffnet sind. Es sollen alle so lange sitzen bleiben, bis die jeweilige Reihe dran ist. Als dann plötzlich gesagt wird, „so nun Reihen 1 – 15 können aussteigen“, komme ich leicht an den ersten beiden Reihen vorbei und bin gleich der Erste, der das Flugzeug verlässt. Am Ende des Fingers steht schon ein Teil des Begrüßungskommandos.

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