01.01.2021 – Quarantäne – Tag 9 – Das Neue Jahr hat begonnen
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes, glückliches und vor allem gesundes Neues Jahr 2021. In Thai wünscht man ein Neues Jahr mit den Worten สวัสดีปีใหม่ (sawasdee bi mai). Übrigens hat in Thailand, auf Grund einer anderen Zeitrechnung das Jahr 2564 begonnen. Thailand hat die buddhistische Zeitrechnung und ist unserer Zeitrechnung voraus. Ich kann mir das ganz einfach merken, 2021 + 543 = 2564. Gestern Abend haben sie zur Feier des Tages den Pool schön beleuchtet. Ich wollte eigentlich bis Mitternacht (Thaizeit) durchhalten, habe es leider nicht geschafft.
Um 6:20 Uhr bin ich aufgewacht und das Neue Jahr hatte zwischenzeitlich auch schon in Deutschland begonnen. Nach Lesen und Schreiben der Nachrichten auf WhatsApp, Line und Facebook und der Morgentoilette habe ich gegen 7 Uhr nach draußen geschaut. Heute ist einer der wenigen Morgen, an denen es unter 20 Grad Celsius hat. Und durch den starken Wind ist es draußen etwas kühl. Einige werden jetzt lachen, aber ich habe mir tatsächlich eine dünne Jacke angezogen.
Da ich meine Runde draußen erst heute Abend ab 19:00 Uhr reserviert habe, mache ich heute Morgen einen Spaziergang auf meinem Balkon. Auf dem Parkplatz ist heute noch Niemand, schlafen bestimmt wegen Sylvester aus.Während ich laufe, fahren unten mehere Taxis und Privat-Pkw vor, um Leute abzuholen. Kann das Neue Jahr schöner beginnen, als mit dem Ende der Quarantäne. Glückwunsch, Ende der Pandemie wäre zwar besser, aber das dauert ja wohl noch eine Weile.
Nach 45 Minuten gehe ich wieder rein und zwischenzeitlich ist das Frühstück auch schon da. Die Schale Mandarinen, die zusätzlich mitkam, habe ich gleich draußen gelassen.
Zu meinem โจ๊ก – Jok geniesse ich den Kaffee Latte, den ich gestern bestellt und in der Mikrowelle aufgewärmt habe. Nicht perfekt, aber besser als Instantkaffee allemal.
Heute wird scheinbar nicht so viel getestet, da sie erst um 9:30 Uhr beginnen und alles wieder an einem Tisch (Schriftkram und Test) abgewickelt wird.
Um 11:30 Uhr ruf ich mal bei der Krankenschwester 1101 an, um einen Termin für den morgigen Ausgang zu vereinbaren. Ich denke je früher man anruft, umso besser sind die Chancen den Wunschtermin zu bekommen. Als sie sich meldet, wünsche ich erst mal ein gutes Neues Jahr und bekomme nach ein paar Rückfragen (welche Zimmernummer, hatte ich schon 1. oder 2. Test) einen Termin um 7 Uhr morgens. Wer heute wegen des Feiertages ein besonderes Festmahl erwartet, der wird schwer enttäuscht sein. Denn hier ist beim Essen „business as usual“.
Dieses Nudelgericht mit der gleichen Soße hat es schon einmal letzten Sonntag (ah jetzt hab ich es, Sonntags und Feiertags gibt es Nudeln, oder doch nicht) gegeben. Ich esse nur die Suppe und den Nachtisch und warte mal ab, was es heute Abend gibt. Je nachdem esse ich dann lieber die Nudeln. Heute Abend kommt etwas (oben rechts), was ich den Nudeln vorziehe. Es gibt Kao Man Gai, das ist gekochtes Hühnchen mit Thai Jasmin Reis und dazu eine sehr scharfe Soße.
Da ich aber außer der halben Portion Reis und dem kleinen Stück Kuchen nichts esse, probiere ich doch noch die Nudeln. Die schmecken mir so gut, dass ich zur Feier des Tages alles aufesse. Um 18:55 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Fahrstuhl. Und Überaschung, er ist wieder abgeschaltet und ich muss zurück zum Zimmer und der Rezeption Bescheid geben, dass ich runter will. Erst werde ich an die Krankenschwester verwiesen. Dann kann ich ihr aber sehr schnell klar machen, dass ich eine Reservierung habe und das der Fahrstuhl aus ist. Ich komme unten Punkt 19 Uhr und es ist noch ziemlich warm und nicht windig. Ich habe um die Mittagszeit nochmals einen Spaziergang von 45 Minuten auf meinem Balkon gemacht, weshalb ich nun einen Mix aus Laufen und schnellem Gehen mache. Am Ende der Stunde habe ich 6,7 Kilometer auf der Uhr und bin wieder zahlreiche Runden auf dem Parkplatz gelaufen. Während des Laufens war mir aufgefallen, dass vor dem Eingang zu unserem Gebäudeteil ein Kleinbus aufgestellt wurde. Es liefen plötzlich nur noch vermummte Personen herum. Ein Paar mit Koffern stieg in den Bus ein, bevor der wieder weg fuhr.
Als ich um 20 Uhr wieder hoch wollte, wurde ich vom Sicherheitsmitarbeiter aufgehalten. Außer mir war noch ein Thailänder und eine Thailänderin auf dem Parkplatz. Auch Sie mussten unten bleiben. Die Thailänderin übersetzte mir auf Englisch, dass dieses Paar Positiv auf Covid getestet und jetzt weggebracht wurde. Wir müssen noch solange unten bleiben, bis alles (ins Besondere der Fahrstuhl) desinfiziert ist. Somit wurde mein heutiger Ausgang glücklicherweise (für Jemand Anderen unglücklicherweise) auf dem Parkplatz etwas verlängert. Meine Körpertemperaturmesungen des heutigen Tages zeigten auch keine Auffälligkeiten.
02.01.2021 – Quarantäne – Tag 10
Heute hatte ich mir zwar den Wecker gestellt, bin aber schon vorher um 6:20 Uhr aufgewacht. Die Person, die über mir wohnt, hat schon schon früh Stühle gerückt und dann hörte ich die sehr laute Toilettenspülung. Um 6:55 Uhr laufe ich mal zum Fahrstuhl, um nach unten zum Parkplatz zu kommen. Heute ist er in Betrieb und ich kann ihn direkt hochholen.
Heute höre ich mit meinen AirPods Bayern 3 über das Internet und ich muss sagen, die machen echt ein tolles Nachtprgramm (im Gegensatz zu den anderen Sendern, die ich sonst höre), mit richtig super Musik, voll nach meinem Geschmack. Pünktlich mit den 1 Uhr Nachrichten (7 Uhr in Thailand) starte ich und drehe eine Runde nach der anderen. Da ich am Anfang noch ein Telefonat führe und auch sonst der Anteil an Gehen heute etwas höher ist, ist die Laufdistanz heute etwas niedriger. Um 7:30 Uhr sind sie mit dem Abladen unseres Frühstückes, welches heute mit einem anderen Pick-Up gebracht wurde, fertig.
Genau um 8 Uhr beende ich den Morgenspaziergang und meine App zeigt lediglich 5,69 Kilometer an, also 1 Kilometer weniger als gestern. Zuhause habe ich immer die Adidas App zum Laufen benutzt, im Moment benutze ich aber die Apple Fitness App. Es geht aber auch hier nur darum, dass ich mich ausreichend bewege und nicht darum Kilometer runter zu reißen.
Ohne Stop und ohne zusätzlichen Aufwand kann ich direkt hoch zu meinem Zimmer, wo das Frühstück schon vor meiner Tür bereit steht. Heute gibt es wieder gebratenen Reis, Spiegelei (zum ersten Mal seit ich hier bin), die kategorischen Würstchen und eine Schale mit leckeren Honigmelonen.
Gerade als ich dabei bin meinen Reis zu essen, huscht ein kleiner Gecko nah an meinen Füßen vorbei durchs Wohnzimmer. Er muß schon ne Weile im Apartment sein, denn ich habe ihn die letzten Nächte öfters schreien gehört. Ich wußte, dass kann nur ein Gecko sein. Allerdings war das so laut, dass ich dachte er sei größer.
Nachdem Essen schaffe ich es ihn vor die offene Balkontüre zu bugsieren und letztendlich aus der Wohnung und direkt auf den Balkon zu werfen. Hoffen wir mal, dass er keine Geschwister oder Kumpels in der Wohnung hinterlassen hat.
Um 10 Uhr rufe ich wieder bei der Krankenschwester an, um mir einen Termin für morgen Abend zu sichern. Da heute die Fussball Bundesliga wieder beginnt, will ich mir ein Spiel heute Abend live schauen und dann morgen früh ein bisschen länger schlafen. Die Terminvereinbarung läuft wie geschmiert und ich kann morgen Abend von 18 – 19 Uhr raus. Und dann ist es auch schon wieder 12 Uhr und das Mittagessen kommt vor die Tür.
Zu Mittag gibt es Rat Na (Thai: ราดหน้า), ein typisches Gericht (beide Schalen unten) in Thailand. Es besteht aus breiten Reisnudeln, Fleisch (in meinem Fall Hähnchen), Gemüse und alles in einer eingedickten (wie Gelantine) Soße. Ich gebe noch ein bisschen Essigsoße mit Chilis, sowie Chilipulver zu. Es schmeckt sehr lecker.
Um 18 Uhr drehe ich noch eine 45-minütige Runde auf meinem Balkon. Heute startet nach der sehr kurzen Winterpause in Deutschland wieder die Bundesliga. Um 21:30 Uhr (Thaizeit) schaue ich mir das Badenderby Hoffenheim gegen Freiburg an. Meine Temperaturwerte des heutigen Tages waren auch wieder ok.
03.01.2021 – Quarantäne – Tag 11
Wie fast schon erwartet, habe ich das Ende des Spieles nicht mehr miterlebt, da ich vor Ende der 1. Halbzeit, und da stand es schon 3:0 für Freiburg, eingeschlafen bin. Dafür bin ich wieder sehr früh, kurz vor 6 Uhr, aufgewacht und auch bald aufgestanden, um eine Runde auf meinem Balkon zu laufen. Es ist heute zwar deutlich wärmer als gestern, da auch kein Wind mehr geht, aber noch immer angenehm, um draußen zu laufen. Gegen 07:50 Uhr fahren sie unten die Rollcontainer mit unserem Frühstück ins Gebäude.
Nach einer Stunde im Freien gehe ich rein und hole das Frühstück, welches bereits vor der Tür steht. Es gibt, neben den üblichen Würstchen, eine Schale Reis mit Wurst, Gemüsesuppe mit Hackfleischbällchen und ein Omelett.
Nach dem Temperaturmessen esse ich einen Teil meines Frühstücks. Mittlerweile habe ich mir wieder den Fernseher angemacht und schaue „Alle Spiele Alle Tore“ und muss feststellen, dass sich am Spielergebnis nicht viel geändert hat, denn Freiburg schlägt Hoffenheim 3:1. Nachdem mein Wasser langsam zu Ende geht, habe ich über die Line App nochmals 2 Pack geordert.
Kurz vor 11 Uhr habe ich wieder bei der Krankenschwester angerufen, um den Ausgehtermin für Morgen auszumachen. Heute fragte sie nach den üblichen Fragen (Zimmernummer und 1. oder 2. Test), aus welchem Land ich kommen würde. Ich antwortete Germany und sie zog sich zur Beratung mit ihren Kollegen zurück. Sie teilte mir mit, dass es neue Regularien geben würde und Personen aus bestimmten Ländern (Deutschland zählt dazu) erst nach dem Ergebnis des 2. Covid-Test (12. Tag) das Zimmer verlassen dürfen. Sie bat um mein Verständnis (was ich natürlich habe, nicht sie macht die Regularien) und teilte mir mit, dass ich meinen Termin Heute wie geplant um 18:00 Uhr wahrnehmen könne wie. Außerdem gab sie mir noch einen Termin für Morgen Früh 7:00 Uhr. Danach müsse ich dann bis zum Ergebnis meines 2. Testes, welcher am Dienstag sein sollte, warten. Während das Mittagessen schon um 11:30 Uhr vor die Tür gestellt wurde, ließ das Wasser auf sich warten. Es gab eine Nudelsuppe mit gelben Nudeln, Fleischbällchen und Hackfleisch. Da es heute Morgen schon Ei gab, habe ich nur nur noch etwas Rührei zu Mittag gegessen. Meine gebunkerten Melonen sind fast leer, weshalb ich die Honigmelonen auch mal in den Kühlschrank gestellt habe.
Irgendwann nach dem Essen sind meine 2 bestellten Packs Wasser mit jeweils 12 Flaschen a 600ml angekommen. Wie ihr schon im Line Schriftverkehr lesen konntet, nehmen sie pro Flasche 10 Baht und bezahlen kann man bei CheckOut am letzten Tag.
Um 17:30 Uhr hole ich das Abendessen rein und es gibt wieder Apfel mit viel Mayonnaise angemacht. Diese Kalorienbombe habe ich bisher nicht einmal gegessen und es gab die schon öfters.
Kurz vor 18 Uhr mache ich mich auf den weg zum Fahrstuhl und muss gleich wieder zurück, da er wieder abgestellt ist. Ein kurzes Telefonat mit der Rezeption, einen Moment warten und dann kommt er schon. Allerdings fährt er an mir vorbei, einen Stock höher. Als er dann wieder runter kommt und die Türen aufgehen, steht ein älteres Paar (sie die Nase frei) drin. Ich winke sie weiter und warte, bis er von unten wieder hochkommt. Als ich dann im Erdgeschoß ankomme, steht das Paar vor der Fahrstuhltüre und diskutiert mit dem Wachmann. Ich bin kurz nach 18 Uhr auf dem Parkplatz, das Paar nicht, ich sehe sie später wieder auf ihren Balkon stehen. Warum sie nicht raus durften? Keine Ahnung. Ich mache wieder eine volle Stunde mit 45 Minuten Joggen und 15 Minuten Gehen, Ergebnis 6,24 Kilometer, war anstrengend und ziemlich warm Heute. Ich habe keine Lust auf das Abendessen Heute, als ich wieder hochkomme, weshalb ich mir eine Suppe (Mama) aus dem Becher heiß mache und esse.
War ganz schön scharf, aber sehr lecker. Irgendwie hatte ich heute Abend keine Lust auf Reis und Fleisch. Vom Essen habe ich nur einen kleinen Kuchen angerührt, der Rest geht in den Müll. Zum Abschluss des heutigen Tages noch die Werte meiner heutigen Temperaturmessungen, die beide jeweils in Ordnung waren.
04.01.2021 – Quarantäne – Tag 12
Um 06:30 Uhr bin aufgewacht und auch gleich aufgestanden. Draußen hat es schon 22 Grad Celsius, am Horizont geht gerade die Sonne auf. Auf dem Balkon bietet sich mir folgendes Bild.
Vor meiner kurzen Morgentoilette mit Zähne putzen (Dusche erst nach dem Laufen) wechsle ich wieder und nun zum 2. Mal meine Handtücher. Wie auf dem Bild des Schlafzimmers am Tag 1 zu erkennen ist, wurden 3 große und 3 kleine Handtücher zur Verfügung gestellt. Somit kann man nach 5 Tagen das Handtuch wechseln, was für mich komplett ausreichend ist. Wem dies zu lange ist, da bin ich mir sicher, kann sich neue Handtücher bringen lassen.
Heute ist der Fahrstuhl da und ich fahre nach unten. Als ich aussteigen will, merke ich, dass ich meine Maske vergessen habe und fahre wieder hoch und hole sie in meinem Zimmer. Dann, ordentlich mit Maske, fahre ich wieder runter und beginne meine Stunde pünktlich um 7 Uhr. Meine heutige Stunde verbringe ich mit gemischt Laufen/Gehen (ohne Maske) auf dem Parkplatz. Heute höre ich mein Hörbuch weiter und meine Watch zeichnet alles auf.
Um kurz nach 8 Uhr bin ich wieder auf dem Zimmer, das Frühstück war schon da. Als erstes schalte ich den Fernseher an und mache mir eine Tasse Instant Kaffee. Nach dem Duschen und der Temperaturmessung beginne ich mit dem Frühstück. Ich esse nur von der rechten Schale und es gibt Thai Jasmisreis, Weißkohl und Eierstich mit gebratenem Schweinefleisch.
Es schmeckt sehr gut, vielleicht auch nur, weil ich wirklich Hunger habe. Heute Morgen schaue ich mir die beiden Sonntagsspiele der Bundesliga an, da es mir gestern zu spät war. Im ersten Spiel spielt Dortmund – Wolfsburg und im Spiel 2 gibt es Bayern München – Mainz. Zwischenzeitlich ist auch das Mittagessen schon eingetruddelt und alte Bekannte melden sich. Nudeln mit Soße und Suppe mit einem Hühnchenteil. Dazu gibt es wieder eine Schale Obst und einen kleinen Nachtisch.
Langsam wird es Zeit, dass ich hier raus komme. Zum Einen fangen die Mahlzeiten nun an sich zu wiederholen und ich würde gerne auch ein paar andere Sachen (z.B. Som Tam, Garnelen, Tintenfisch und Sushi) essen. Zum Anderen spitzt sich die Lage in Thailand weiter zu, so dass ich mir nicht sicher bin, dass wir unsere Pläne, in den Süden Thailands für ein paar Tage zu fahren, verwirklichen können. Ich denke eher nicht, denn seit heute Morgen 6 Uhr gibt es weitere Einschränkungen.
Die Grafik sagt unter Anderen, dass für 28 Provinzen (was eine Provinz ist, habe ich schon an anderer Stelle vorher erklärt) neue Beschränkungen und Regeln veröffentlicht wurden. Es gibt kein Reiseverbot zwischen den Provinzen, aber es wird darum gebeten, dass das Reisen in den roten Zonen vermieden wird und nur aus wichtigem Grund erfolgt. Die Menschen sollen von zu Hause aus arbeiten oder die Anzahl der Menschen am Arbeitsplatz verringern. Es gibt keine Ausgangssperre oder ein Verbot des Essens in Restaurants. Die Provinzgouverneure haben jedoch die Befugnis, alle riskanten Orte zu schließen und ihre eigenen Maßnahmen für jedes Gebiet in ihrer Provinz zu erwägen. So gibt es schon in manchen Provinzen die Anordnung sich in 14-tägige häusliche Quarantäne zu begeben, wenn sie aus einer roten Zone einreisen. Die heute veröffentlichten aktuellen Zahlen sind natürlich nicht vergleichbar mit den Zahlen, die wir in Deutschland oder Europa haben. Aber diese hohen Zahlen wollen sie hier auch auf keinen Fall.
Offizielles COVID-19 update in Thailand vom Sonntag:
* 8,439 Personen infiziert (+745 Fälle)
* 4,352 aus dem Krankenhaus entlassen (+15)
* 4,022 im Krankenhaus
* 65 Tote (+1)
davon:
Aktive Fälle (Einheimische) + 152
Aktive Fälle (arbeitende Migranten) +577
Das Center für COVID-19 Situation Administration teilte mit, dass die importierten Fälle in der Staatlichen Quarantäne von Personen folgender Nationen waren:
Italien (1), Russland (2), Großbritannien (3), Ägypten (1), Indien (1), Schweiz (1), Japan (1), Türkei (2), Äthiopien (1), Schweden (3)
Insgesamt: +16
Aus diesen Zahlen kann man lesen, dass es eigentlich nicht so dramatisch ist. Die 16 neuen Fälle aus der Staatlichen Quarantäne sind und waren die ganze Zeit seit Einreise unter Verschluss. Die 577 neuen Fälle unter den Arbeitsmigranten (meistens Bürger aus Myanmar) sind auch unter Kontrolle und hauptsächlich (+505) aus der Provinz Samut Sakhon, wo dieser ganze Ausbruch auf einem Markt begann. Die Zahl der anderen Fälle auf ganz Thailand verteilt ist also nicht so hoch (wie man aus der nachstehenden Grafik sieht), hoffen wir das es so bleibt.
Ich habe mir heute auch den Englischen Teil der Pressekonferenz der CCSA (Centre for Covid-19 Situation Administration) angeschaut. Dort wurde explizit erwähnt, dass in der Provinz Prachuab Kiri Khan (siehe oben) nunmehr der erste Fall seit Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Um 16:45 Uhr klingelt das Zimmertelefon und die Krankenschwester ist dran. Sie teilt mir mit, dass sie wegen des morgigen Covid-Test nochmals morgen gegen 10:30 Uhr anruft, damit ich dann nach unten kommen kann. Nach 17:00 Uhr mache ich noch einen 1-stündigen Spaziergang auf meinem Balkon. Während dieser Zeit geht auf der gegenüber liegenden Seite wie heute Morgen gerade die Sonne unter und verwindet hinter den Häusern.
Bei meinen Spaziergängen auf dem Balkon und Beobachtungen des Parkplatzes ist mir jetzt schon öfters aufgefallen, dass Paare dort nebeneinander, öfters auch hintereinander, laufen und die gesamte Stunde jeder auf sein eigenes Handy schaut. Funktioniert das im Zimmer, wo man 23 Stunden des Tages sein muss, nicht? Hat man nichts Besseres zu tun, wenn man 1 Stunde raus darf?Ich verstehe das nicht, aus meiner Sicht ist die Welt verrückt geworden, nur noch Handy Handy Handy. Nachdem ich wieder rein bin, wurde zwischenzeitlich auch mein Abendessen vor der Türe abgestellt. Wie schon einmal bevorzuge ich heute Abend die Nudeln mit Soße vom Mittag und lasse das Abendessen, bis auf das süße Teil und die Kekse, wieder zurück gehen.
Den Rest des Abends schaue ich ein paar Folgen einer Serie. Heute muss ich nicht so früh ins Bett, da ich nicht so früh aufstehen muss. Die heutigen Körpertemperatur Messungen waren wie die Tage zuvor wieder in Ordnung und wurden von mir jeweils pünktlich über die COSTE App übermittelt.
05.01.2021 – Quarantäne – Tag 13 – Covid-Test Nr. 2
Heute ist endlich nach Thai Zählart offiziell Tag 12 (für mich natürlich, aus bekannten Gründen, Tag 13) und der alles entscheidende zweite Covid-Test steht an. Ich werde um 06:20 Uhr wach und stehe auch gleich auf. Nach dem Zähne putzen, fange ich schon um 06:40 Uhr mit meinen 1-stündigen Spaziergang auf dem Balkon an. Nach dem Duschen schaue ich nach dem Frühstück, welches heute erst ein paar Minuten nach 8 Uhr kommt.
Ich warte noch mit dem Essen, bis ich die Temperaturmessung um 9 Uhr bewerkstelligt habe. Ich esse nur die Hälfte des Thai Jasminreises und das Fleisch (Schale oben links), den Rest räume ich bzw. werfe ich weg. Kurz nach 9 Uhr haben sie unten angefangen wieder die Teststraße aufzubauen. Ich denke mal, dass es heute wieder (wie genau vor 1 Woche bei meinem 1. Test) viele Leute sind, die getestet werden sollen.
Heute werde ich mal früher als vereinbart um 09:40 Uhr angerufen und nach unten gebeten. Dort muss ich mich mit gebührendem Abstand untereinander in die Schlange einreihen.
Nach Angabe meiner Zimmernummer muss ich mich wieder in ein Formular eintragen und bekomme das Testkit ausgehändigt.
Und? Ist mein Name nun richtig geschrieben? Natürlich nicht, dafür kenne ich hier alles schon zu gut, ich war mir sicher.
Als ich an der Reihe bin, bitte ich die Krankenschwester, die den Test macht, etwas sanfter beim Nasenabstrich, als beim letzten Mal, zu sein. Ich sagte ihr, dass ich beim letzten Mal 1 Tag lang starke Schmerzen hatte. Und es half tatsächlich, dass ich was gesagt habe. Entweder war sie etwas eingeschüchtert und deshalb etwas vorsichtiger oder sie hat es einfach so schon vorsichtiger gemacht. Ist mir eigentlich egal, Hauptsache keine Schmerzen oder andere Beschwerden. Um 10 Uhr bin ich wieder oben in meinem Zimmer und schaue ein bischen Fussball Premier League von gestern Abend. Während ich nach unten auf den Parkplatz schaue, kann ich sehen, wie sie einen kleine Jungen, der vielleicht 2 oder 3 Jahre alt ist, testen. Er will nicht und nachdem sie schon mehrere Anläufe für den Nasenabstrich brauchte, will er den Halsabstrich überhaupt nicht mehr zulassen. Während er auf dem Schoß seiner asiatischen Mutter (vermute ich zumindest) sitzt, wird er noch von 2 Krankenschester festgehalten, bis er den Abstrich zulässt. Krass! Während um 12 Uhr das Mittagessen kommt, warte ich immer noch auf die beiden Kaffee (1 Mal heiß und 1 Mal kalt), die ich viertel vor 11 über die Line App bestellt und auch gleich per Überweisung bezahlt habe.
Das Grüne Curry mit Hähnchenfleisch ist zwar etwas scharf, schmeckt aber sehr lecker. Als bis 14:00 Uhr meine Kaffee’s noch nicht da sind, schreibe ich eine Nachricht auf Line. Einige Minuten später kommt die Antwort, dass alles auf dem Weg sei.1 Stunde später ist noch nichts da und ich frage, wie lange der Weg sei und das immer noch nichts da ist. Daraufhin kommt keine Antwort mehr (bestimmt beleidigt wegen der Kritik, welche man in Thailand nie direkt äußern sollte) und der bestellte Kaffee kommt auch nicht. Da es Heute nicht so warm und bewölkt ist, drehe ich meine 2. Runde auf dem Balkon schon kurz nach 16 Uhr.
Ich muss sagen, ich bin echt froh, diesen Balkon zu haben, um mich bewegen zu können. 2 Stunden am Tag zu Gehen ist echt ok und bei weitem mehr, als ich mich zuhause am Tag bewege. Mal schauen wann ich wieder raus auf den Parkplatz darf. Mit etwas Glück morgen Abend, wenn nicht, dann erst am Donnerstag. Um 18 Uhr wird das Abendessen serviert und ich stelle es gleich wieder raus.
Ich habe keinen richtigen Hunger, jeden Tag 3 Mahlzeiten, dass ist echt zu viel für mich. Und auf die fetten Rippchenteile und die in Mayonnaise getränkten Äpfel habe ich echt keine Lust. Meine beiden Körpertemperatur Messungen von Heute sind nahezu identisch und mein Nachmittags-Wert war noch nie so niedrig wie Heute.
06.01.2021 – Quarantäne – Tag 14
Heute ist in Deutschland, speziell in Baden-Württemberg, Heilige Drei Könige und somit Feiertag. Der nächste Feiertag ist dann erst wieder Karfreitag, Anfang April. Obwohl ich natürlich der Mitteilung des Ergebnisses meines gestrigen Tests entgegen fiebere, konnte ich gut schlafen. Allerdings wache ich immer so zwischen 06:00 und 06:30 Uhr auf, so auch heute Morgen. Das hat den Vorteil, dass ich meine Balkon Challenge bei noch niedrigeren Temperaturen durchführen kann. Heute ist es um 7 Uhr schon 24 Grad Celsius und als die Sonne heraus kommt, wird es gleich heiß. Ich ziehe aber meine Stunde durch und bin um 08:03 Uhr fertig.
Zwischenzeitlich haben Sie das Frühstück vor der Tür abgestellt. Meine beiden Kaffee’s sind übrigens immer noch nicht angekommen und da sie auch auf meine Nachricht nicht geantwortet haben, werde ich mich mit dem Thema zunächst nicht weiter beschäftigen.
Wie jeden Tag um 9 Uhr kommt Heute der Hinweis auf meine Uhr die Temperaturmessung an die App zu übermitteln. Warum die Nachricht manchmal nur aufs Handy kommt und manchmal auch auf die Uhr, weiß ich nicht. An den Einstellungen kann es nicht liegen, da die die ganzen Tage, die ich schon hier bin, immer gleich waren.
Meine Körpertemperatur ist Heute wieder etwas niedriger und ich gebe den entsprechenden Wert in die COSTE App ein. Langsam füllen sich die Punkte meines Status und (vorausgesetzt mein Test ist negativ) es neigt sich langsam dem Ende.
Das Frühstück habe ich komplett vor die Türe gestellt und mir wieder Haferflocken mit Milch und viele Drachenfrucht-Stückchen (die ich noch im Kühlschrank hatte) gemacht. Während dessen schaue ich mir die Nachrichten und Sondersendungen des gestrigen Abends aus Deutschland an. Auch dort sieht es noch nicht so rosig aus und es wird nochmals eine Kraftanstrengung bis mindestens Ende des Monats geben müssen. In Thailand sind die Einschränkungen, nachdem man einen Lockdown (was kein richtiger Lockdown ist) in den 5 Provinzen Samut Sakhon, Chon Buri, Rayong, Chantaburi und Trat ausgerufen hat, unterschiedlich. Ich selbst möchte nach meiner Quarantäne in die Provinz Chon Buri. Wie es aber dann dort die nächsten 3 Wochen weiter gehen wird ist bis jetzt ungewiss. Eigentlich ist das Reisen innerhalb der Provinz nur aus triftigem Grund erlaubt, aber sollten wir uns darüber hinaus dazu durchringen können, eine Reise in eine andere Provinz zu machen, wird es schon schwierig. Nahezu jede Provinz hat eigene Regeln, die der dortige Gouverneur erlässt. Von keine Einschränkungen bis 14 Tage Quarantäne wenn man aus einer Roten Zone (Chon Buri gehört dazu) kommt, ist alles dabei. Ich denke mal, es läuft darauf hinaus, die Zeit in der Nähe von zuhause zu verbringen. Das Mittagessen kommt pünktlich um 12 Uhr und jetzt habe ich wirklich richtig Kohldampf.
Das Hühnchen in einer scharfen Soße mit Kokosmilch und die typische Thaiwurst schmecken richtig lecker. Oder schmeckt es mir nur, weil ich mal Hunger habe? Ich esse neben der halben Portion Thai Jasmisreis auf alle Fälle alles (rechte Schale) auf. Ich muss an dieser Stelle nochmals erwähnen, dass dieses Hotel nichts ist für Menschen, die kein Thai-Essen mögen oder schon garnicht, die nicht scharf essen können. Um 15 Uhr übermittle ich meine Temperatur (36,5 Grad Celsius) und kurz nach 16 Uhr hat dann mein Zimmertelefon geklingelt und eine Krankenschwester war dran. Nach Überprüfung meiner Zimmernummer und meines Namens hat sie mir dann gesagt, dass mein gestriger Covid-Test negativ war.
Ja, geschafft, I’m happy. Ich hab dann gleich noch nach einem Termin für Heute zum raus gehen gefragt und konnte tatsächlich noch was ab 19 Uhr bekommen. Als ich dann noch nach einem Termin für morgen früh fragte, sagte sie, ich müsse dann Morgen noch mal anrufen. Ich fragte sie dann, ob ich um 6 Uhr anrufen soll, um einen Termin für 7 Uhr zu bekommen? Und was, wenn dann nichts mehr Frei ist? Das schien sie zu überzeugen und ich bekam einen Termin für 8 Uhr, 7 Uhr war schon voll! Um 17:30 Uhr schaue ich nach draußen und das Abendessen steht schon da.
Aus der linken Schale esse ich die Kartoffeln und das kleine Stückchen Kuchen. Aus der rechten Schale lasse ich den Reis liegen und esse das Gemüse und den Wurstsalat Thai-Style. Kurz vor 19 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Fahrstuhl, um meine Stunde im Freien bis 20 Uhr genießen zu können. Läuft reibungslos und ich bin sogar ein paar Minuten früher unten. Außer mir ist nur noch eine junge Frau unten und dreht gehend ihre Runden. Nachdem ich fast 40 Minuten gelaufen bin und ca. 5,2 Kilometer auf der Uhr habe, schaue ich nach oben zu meinem Balkon und entdecke seitlich am Vorhang Licht in meinem Wohnzimmer. Ich bin mir sicher, dass ich sämtliche Lichter beim runter gehen ausgeschaltet hatte. Ist da Jemand in meinem Zimmer und sucht nach Wertsachen? Ok, ich breche ab und nix wie nach oben und rein ins Zimmer. Das Licht brennt und es ist Niemand da! Alles sieht so aus, wie ich es verlassen habe. Jetzt gehe ich nicht mehr runter, sondern gleich Duschen. Im Anschluss schaue ich mir das Handball EM-Quali-Spiel Österreich gegen Deutschland an.
07.01.2021 – Quarantäne – Tag 15
Das Spiel war dann letztendlich eine leichte Übung für die Deutsche Mannschaft. Nachdem sie sich am Anfang etwas schwer taten, gewannen sie dann doch souverän mit 36 : 27 und spielen am Sonntag nochmals gegen Österreich. Irgendwo (ich denke aber über mir) habe ich nun doch noch auf die letzten Tage/Nächte laute Nachbarn bekommen. Sie waren gestern Abend noch spät laut und heute Morgen haben sie mich schon um 05:30 Uhr geweckt und ich konnte nicht mehr einschlafen. Nach 7 Uhr schaue ich mehrmals nach unten und es ist nur 1 Person auf dem Parkplatz. Warum sie mich nicht auch für diesen Zeitrahmen eingebucht hat, weiß ich nicht. Um 7:56 Uhr gehe ich vor die Türe und da steht mein Frühstück schon da. Nachdem ich es reingestellt habe, laufe ich zum Fahrstuhl.
Da der Fahrstuhl wieder aus, die Tür zum Treppenhaus aber angelehnt ist, laufe ich über die Treppe nach unten, obwohl dies nicht wirklich gewünscht ist. Bei mir ist aber auch nicht gewünscht, dass sie immer den Fahrstuhl abstellen. Unten vor dem Fahrstuhl steht ein Wachmann und schaut mich entgeistert an, als ich von der Treppe komme. Er fragt nach der Zimmernummer und ich sage sie ihm auf Thai, woraufhin er sich deutlich entspannt. Nach einem Check in seinem Mobiltelefon, lässt er mich passieren und ich kann meinen letzten Freigang auf dem Hotel-Parkplatz beginnen. Da mir gestern ein Knie ein bisschen geschmerzt hat, will ich Heute nur stramm Gehen und nicht Laufen. Und man kann auch mit Gehen Kilometer machen und den Puls ein bisschen hoch bringen.
Ich bin ganz alleine hier und es sind nur Leute auf dem Parkplatz, als sie den Testtisch aufbauen. Die Sonne brennt schon krass herunter und ich schwitze stark. Gut, dass ich mir eine Basecap mitgebracht habe, um meine lichten Haarstellen vor der Sonne zu schützen. Kurz nach 9 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer. Nach der kalten Dusche esse ich die Portion Reissuppe. Bis zum Mittagessen habe ich schon mal angefangen meine Sachen zusammen zu räumen und ein bisschen zu packen. Das Mittagessen kommt heute nicht so früh, sondern erst um 12:30 Uhr.
Ja, es gibt wieder die guten Nudeln, mit der guten Soße. Die lasse ich mal stehen, vielleicht esse ich die heute Abend. Jetzt esse ich die Nudelsuppe mit Hähnchenteilen. Süße Stückchen gibt es Heute nicht, ich denke, die wollen ein bisschen auf meine Figur schauen.Zwischenzeitlich gibt es schon wieder neue Regularien für die 5 Level 1 Provinzen (auch Chon Buri), die ich gestern schon erwähnt hatte. Will man die Provinz verlassen, weil man einen wirklich wichtigen (was immer das bedeutet) Grund hat, dann braucht man eine schriftliche Erlaubnis von der örtlichen Behörde. Jetzt stehen sie dort Schlange an und übertragen den Virus beim Anstehen. Langsam drehen sie total durch und das bei überschaubaren Neufällen für die beiden letzten Tage in Thailand.
Die insgesamt (für beide Tage) neuen Fälle von 670 verteilen sich ohne Gewähr wie folgt:
Einheimische (+443)
Arbeitsmigranten (+208)
Importierte Fälle, wie z.B. ASQ (+19)
Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass wenn man nach der Quarantäne oder auch sonst in eine andere Provinz (ins Besondere die 5 Roten Zonen) reisen möchte, sollte man diese beiden Smartphone-Apps haben.
Die Apps heißen ThaiChana (oben) und MorChana (unten) Beide Apps können sowohl aus dem AppStore, als auch aus dem Google Store herunterladen geladen werden und haben jeweils unterschiedliche Funktionen. Aber im Prinzip geht es ganz grob erklärt darum, Daten zu sammeln, um im Nachhinein nachvollziehen zu können wer wann wo war und wer mit wem. Heute wurde in der Pressekonferenz der CCSA verkündet, dass wenn man positiv auf Covid getestet und die MorChana nicht hat, kann man strafrechtlich verfolgt werden. Später wurde das wieder relativiert, da es auch noch Menschen gibt, die kein Smartphone haben. Ich denke mal, dass war noch nicht das Ende der Fahnenstange und es wird noch mehr Ein-/Beschränkungen geben.Das dürften dann meinen beiden letzten Temperaturmessungen während der Staatlichen Quarantäne in Thailand gewesen sein.
Das Abendessen kommt um 17:30 Uhr und ich mache es so, wie ich es mir schon überlegt hatte und esse die gebunkerten Nudeln mit Soße. Der Rest, außer das kleine Kuchenstückchen, kommt in die Tonne.
Die Balkon Challenge spare ich mir heute Abend, ich habe echt keine Lust, obwohl die Aussicht und die Atmosphäre schön wäre.
Ich richte noch ein paar Sachen für Morgen hin und schaue ein bisschen Fern. Allzu spät will ich Heute nicht schlafen gehen, da ich sowieso wieder früh aufwachen werde.
08.01.2021 – Quarantäne – Tag 16 – Endlich in Freiheit
Nachdem ich gestern Abend gg. 20 Uhr noch einen Anruf von der Rezeption, mit der Frage wann ich auschecken will und wohin ich fahre bekam, bin ich bald eingeschlafen. Heute Morgen, am letzten Tag im Hotel, bin ich schon um 5 Uhr wach. Bestimmt, um die letzten Stunden nochmals voll auskosten zu können. Die letzten Sachen sind schnell eingepackt. Unter Anderem sehe ich jetzt, wieviel Plastik jeden Tag angefallen ist. Speziell beim Besteck, also Löffel und Gabel, fällt es mir auf, da ich dies gesammelt und aufgehoben habe.
Um 8 Uhr steht wieder das Frühstück vor der Tür, ich rühre es Heute aber nicht an und lasse alles auf dem Tischchen stehen. Um 09:30 Uhr schnappe ich sämtliches Gepäck, fahre mit dem Fahrstuhl nach unten und gehe zur Rezeption. Dort unterschreibe ich die Rechnung, der komplette Betrag war ja schon vor der Anreise beglichen.Neben den Ergebnissen meiner beiden Covid-Tests bekomme ich die Bescheinigung, das ich die Quarantäne erfolgreich abgesessen habe.
Auf meine Nachfrage, das die Bescheinigung gar nicht unterschrieben ist, bekomme ich zur Antwort, dass die unterschriebene Bescheinigung mit der Post an meine Adresse in Thailand geschickt wird, diese Bescheinigung ist nur vorläufig. Leider wird sich meine Befürchtung bestätigen und diese angekündigte unterschriebene Bescheinigung wird weder bis zum Ende meines Aufenthaltes in Thailand, noch später eintreffen. Da ich noch ein bisschen Zeit habe, bis ich abgeholt werde, laufe ich nochmals um das Gebäude und riskiere einen letzen Blick auf meinen Balkon, der wirklich Gold wert war. Der Balkon war für mich echt das Wertvollste, da er mir Gelegenheit gab, mich einigermaßen bewegen zu können. Dies vor allem an den Tagen, an denen ich noch nicht bzw. nicht mehr raus durfte.
So um 10 Uhr trifft dann mein Abholdienst ein. Wegen meiner 3 Koffer hat der Schwager meiner Frau, seinen alten Mazda Kombi Diesel flottgemacht, der Platz ohne Ende bietet und mein Gepäck gut rein passt. Der Wagen hat zwar keine Zentralverriegelung, aber immerhin eine Klimaanlage und im Innern ist es angenehm kühl.
Da ich schon lange von Sushi träume und keiner weiß, wie lange die Restaurants noch geöffnet sind (im Moment ist tagsüber alles noch in Betrieb), fahren wir vom Hotel direkt zu meinem Lieblingsladen in Chon Buri (Stadt in der Provinz Chon Buri), der ab 11 Uhr geöffnet haben soll. Mein Quarantänehotel liegt wie schon berichtet nicht in Bangkok, sondern etwas außerhalb in Samut Prakan. Um in die Provinz Chon Buri zu kommen, fahren wir auch ein kurzes Stück durch die Provinz Chachoengsao. Meine Frau war gestern noch im Districtoffice (Amphoe) Ban Bueng, um sich eine schriftliche Reiseerlaubnis für die heutige Fahrt geben zu lassen. Das hat mich schon überrascht, denn ich dachte, sie macht das ohne. Als wir kurz nach 11 Uhr beim Sushi-Laden eintreffen, hängt noch das Geschlossen-Schild in der Tür, im Innern bewegen sich aber Leute. Die ersten Befürchtungen, dass das Restaurant geschlossen hat, zerschlagen sich schnell und wir werden reingelassen.
Der Laden heiß Tsunami, hat mehrere Filialen und bietet ein All-You-Can-Eat von der Karte für 699.- Baht (Kinder 350.- Baht, da wir auch ein Kind dabei haben) an. Wir sind die ersten Gäste und vor Betreten wird erst einmal Fieber gemessen und dann kann man sich mit der App ThaiChana (für die ich mich auch registriert habe) einchecken.
Ich war da schon öfters und ich finde es echt Klasse. Die Leute, die dort arbeiten sind immer super freundlich und sehr aufmerksam. Es gibt eine riesen Auswahl, wer mal schauen will, dann einfach auf deren Webseite (tsunamisushibuffet.com) ein bisschen blättern. Man bestellt von der Karte (auch in Englisch) etwas und das Ganze so oft man will und innerhalb von 90 Minuten. Das ist Zeit genug und in 90 Minuten kann man eine Menge essen und Softdrinks sind auch inkludiert. Wir bestellen soviel, dass sich der Tisch komplett füllt. Ich esse so ziemlich alles, aber meine Lieblingsgerichte sind immer noch Sashimis (Thunfisch und Lachs) sowie Unagi (Aal) Nigiris. Für mich gibt es hier gute Qualität zu einem sehr angemessenen Preis.
Auf dem Weg nach Hause fahren wir noch zum Central Plaza Chonburi, einem Einkaufszentrum am Ortsende in Richtung Bang Saen, nicht weit vom Sushi-Laden entfernt. Am Eingang wird wieder Temperatur gemessen (ich habe 36,4 Grad Celsius) und danach registriert man sich mit der ThaiChana App. Wer die App nicht hat, muss sich in einer Liste mit Name und Telefonnummer eintragen. Im Einkaufscenter hebe ich ein bisschen Bargeld ab und dann besorgen wir noch ein paar Dinge.
Auf dem Weg nach Ban Bueng, nicht weit entfernt von dort, fahren wir auf ein Tankstellengelände, auf dem sich eine Black Canyon (Coffeeshop) Filale befindet. Den ersten Eiskaffee, für stolze 90.- Baht aber sehr lecker, in Freiheit geniessen.
In Ban Bueng führt mich mein erster Weg zum Friseur meines Vertrauens. Wir hatten vorher bei ihm auf dem Handy angerufen, um zu checken, ob der Laden offen und er da ist. Kein Problem, er hat im Moment keinen Kunden. Als wir ankommen ist lediglich ein zusätzlicher Kunde im Laden und ich komme ohne Wartezeit sofort dran. Mittlerweile kostet der Herrenhaarschnitt 100.- Baht. Da die Zeiten schlecht sind, gebe ich ihm noch 50.- Baht Trinkgeld und verabschiede mich bis in ca. 3 Wochen.
Nachdem ich Heute meine Kontakte, im Vergleich zu den letzten 16 Tage, deutlich erhöht habe, kommen wir nach 15 Uhr an unserem Ziel an.
Dazu muss ich sagen, dass es Heute in ganz Thailand 205 Neuansteckungen (in Ban Bueng keine) gegeben hat und die Zahlen die letzten Tage am sinken sind. Den Rest des Tages verbringe ich mit Koffer auspacken und einrichten. Zum Abendessen gibt es selber gemachten Papayasalat (Som Tam) und ein eiskaltes Leo Bier. Der erste Tag der wieder gewonnenen Freiheit ist ganz ordentlich verlaufen. Schönes Wetter, kein Streß und gutes Essen.
Die nächste Zeit werde ich nicht ausführlich über alle Tage berichten. Wie bereits geschrieben sollte der Schwerpunkt dieses Berichtes bei der Anreise und der Quarantäne liegen.
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