Mit dem Roller unterwegs auf der Insel

Als ich kurz vor 6:00 Uhr die Zimmertüre öffne, ist es drinnen angenehm kühl und draußen total schwül. Die Nacht und der Regen hat keinerlei Abkühlung gebracht. Ganz im Gegenteil, es fühlt sich wärmer an, als gestern Abend vor dem Regen. Kurz vor 08:00 Uhr laufe ich zur Rezeption, um nach dem Frühstück zu schauen. Wie man dort lesen kann, gibt es das von 7:30 – 9:30 Uhr.

Auf dem Bild kann man auch den gestern erwähnten QR-Code zur Bezahlung sehen. Schnell mit der eigenen Banking App scannen, Betrag eintragen und in Sekunden schnelle kommt das überwiesene Geld an. Zum Frühstück kann man sich eines der 7 Gerichte von der Karte auswählen.

Ich wähle die Nr. 3 und sage gleich, das ich keine Wassermelone mag. Das hat schon was, Frühstück direkt am Strand bei schönem Wetter. Den Schinken kann ich weder unter dem Brot (wo sich das Würstchen versteckt hat), noch unter den beiden Spiegeleiern finden, vermutlich aus. Als Früchte gibt es ein paar Stücke Ananas und Mango. Der Kaffee ist leider aus der Tüte und so schmeckt er dann auch, trotz frischer Milch.

Die Insel hat zwar nur eine Größe von 12.1 km², allerdings an den breitesten Stelle eine Länge von ca. 8 km und eine Breite von ca. 4 km. Also zu groß, um eine Erkundung zu Fuß zu starten und zu mühselig für mich, um dies mit dem Fahrrad (Räder können überall gemietet werden) zu tun.  Auf der Nordseite soll es grüner sein und es gibt zwei kleine Hügel die jeweils ca. 150 Meter hoch sind, der Rest der Insel ist flach. Bereits gestern habe ich mit dem Eigentümer über das mieten eines seiner Mopeds gesprochen. Während ich frühstücke macht er noch eine Rundumwäsche mit Wasser.

Es ist eine uralte Honda Click, die bereits 92.980 Kilometer auf dem Buckel hat. Sie hat zwar ein Kennzeichen, aber da ich keinen Steueraufkleber sehen kann, gehe ich davon aus (sicher weiß ich es nicht), das weder eine Zulassung, noch eine Versicherung besteht. Wo anders, ins Besondere auf dem Festland, würde ich mich darauf niemals im Leben einlassen. Aber auf dieser kleinen Insel ist das Risiko für mich überschaubar. Es fahren quasi kein Autos auf der Insel und ich werde nur super vorsichtig und langsam unterwegs sein. Auf Grund der Lage, fern ab einer guten gesundheitlichen Versorgung, sollte ein Unfall mit einer Verletzung sowieso unbedingt vermieden werden. Helm gibt es natürlich auch keinen, aber hier trägt eh Niemand einen Helm.

Ich fahre aus der Anlage heraus und dann zunächst mal nach rechts, in Richtung Süden. Immer entlang auf einer schmalen Küstenstraße taucht plötzlich wieder das vor Tagen erwähnte Tier Dugong auf. Und zwar als Namensgeber für die Anlage „Dugong Bungalow Koh Sukorn“, zum Übernachten und mehr, wie man auf dem Schild sieht.

Auf den Feldern suhlen und fressen einige Büffel, diese sieht allerdings sehr abgemagert aus und hat keinen Speck auf den Rippen.

Zum Ban Thung Beach sind es von meiner Anlage ca. 4,5 Kilometer und auch hier alles menschenleer.

Ein Stück weiter kommt der Wassermelonen Strand. Warum der so heißt, keine Ahnung. Koh Sukorn war bekannt für Felder mit süßen Wassermelonen. Ob das immer noch so ist, weiß ich nicht.

Ich habe keine Wassermelonen in der Nähe dieses Strandes gesehen. Am Strand, der für mich alles Andere als einladend (wie übrigens der Vorherige auch) aussieht, gibt es jede Menge Vögel.

Immer weiter und nach 7 Kilometern, nachdem ich losgefahren bin, komme ich am südlichsten Ende der Insel an. Hier gibt es ebenfalls ein kleines Pier, die Örtlichkeit nennt sich Laem Chin.

Hier geht es über eine kleine Brücke und unten am linken Ufer spielen 2 kleine Jungs im Wasser und tauchen. Ich halte mit dem Roller an und als sie mich sehen, schreien sie mehrmals in Englisch „Hello“. Ich grabe ein paar Worte Thailändisch aus und rufe „Sawasdi Khrap“ zurück. Jetzt sind sie total begeistert (Farang puud Phasa Thai) und fangen an Fragen zu stellen. So gut ich kann antworte ich und fahre dann irgendwann weiter.

Ich bin zwar erst 10 Kilometer gefahren, aber meine Tanknadel geht schon Richtung E (Empty), da taucht rechts eine Ansammlung von Cola Flaschen, mit Benzin gefüllt, auf.

Im Laden ist eine junge Frau, die nach draußen kommt, als ich kurz hupe. Ich sage ihr, dass ich 1 Liter tanken will, aber nicht weiß, ob 91 oder 95 Oktan.

Sie sagt, dass ich 95 nehmen muss und öffnet mit dem Schlüssel das Schloss an der Sitzbank. Nachdem der Sitz hochgeklappt ist, kann man den Tankdeckel aufschrauben. Richtige Tankstellen scheint es auf der Insel nicht zu geben. Der eine Liter passt locker rein und ich gebe ihr, wie angeschrieben, 45.- THB.

Sie ist super nett und sehr freundlich und winkt mir noch zu, als ich weiterfahre. Neben der Moschee, die ich gestern Morgen in der Nähe des Hinweisschildes im Dorf vermute, gibt es noch mehrere andere Gebetsstätten hier. An der Ersten, der Darul Muttakin Moschee (Thai: มัสยิดดารุลมุตตะกีน), komme ich hier vorbei.

An diesem kleinen Weg, der gerade breit genug für 2 Mopeds ist, die sich entgegen kommen, kann man gut sehen, wie einfach die Leute hier zum Teil leben.

Die weitere Fahrt führt mich an der Ban Laem Schule vorbei, die wie ausgestorben scheint. Der Eigentümer meines Resorts hatte mir heute Morgen gesagt, dass derzeit große (ca. 2 Monate) Ferien seien. Er glaubt, dass es am 15. Mai wieder mit der Schule losgeht.

Auch hier an der Schule, schräg gegenüber, befindet sich eine kleine Moschee, die Ban Laem Moschee, die ihre Tür geöffnet hat.

An diesen Büffel kann ich etwas näher heran. Allerdings nicht so nah, wie die Begleiter der Büffel, Vögel. Es gibt 2 verschiedene Arten. Zum Einen die, die von den Büffeln aufgescheuchte Insekten und Kleintiere fressen. Zum Anderen die, die die Büffel von Zecken und lästigen Insekten befreien.

Am Dorf vorbei, mache ich mich auf den Weg in den nördlichen Teil der Insel, um mir zunächst einen Laden zu suchen, bei dem ich einen frischen Kaffee bekommen kann. Hier steht etwas erhöht ein kleines Resort mit ein paar kleinen Einzel Bungalows. Es gibt lediglich einen Wachmann, an der dortigen Information, aber keine Gäste. Auch das angeschlossene Cafe ist geschlossen.

Also fahre ich weiter und komme zu einem Cafe namens MAYA, welches auch etwas erhöht auf einen kleinen Hügel liegt.

Nachdem ich oben bin, steht an der Türe ein Schild, das geöffnet ist. Der Gartenpfleger kommt zu mir und teilt mit, dass derzeit kein Strom zur Verfügung steht und ich könne es nochmal in einer Stunde probieren.

Ich fahre deshalb weiter in Richtung Norden und komme an eines der beliebtesten Fotomotive dieser Insel, auf der man keine richtigen Sehenswürdigkeiten erwarten sollte. Der Schwerpunkt auf dieser Insel liegt meiner Meinung nach in der Erholung, ohne jeglichen Trubel. 2 Wochen wären mir hier deutlich zu viel, aber ein paar Tage sind für mich ok und eine gute Erfahrung.

Hier am „Viewpoint“, der laut dem Höhenmesser meines Telefons auf einer Höhe von 52 Meter (plus/minus 3 Meter) über dem Meeresspiegel liegt, hat man einen schönen Blick auf das Festland.

Auf der anderen Seite kann man schön sehen, wo ich gestern das Festland mit dem Longtail Boot verlassen und wo ich die kleine Insel, auf der Fahrt nach Koh Sukorn, passiert habe.

Ich fahre noch ein Stück weiter und komme an den Yao Beach, der aber für mich auch nichts Sehenswertes bereit hält. Von dort führen ein paar betonierte schmale Wege (die gut mit dem Moped befahrbar sind) wieder zurück auf die Straße zum Cafe MAYA. Es begrüßen mich 2 Frauen, die nun im Laden sind. Allerdings gibt es immer noch keinen Strom und Beide schnaufen schwer, da weder Ventilatoren noch Klimaanlagen funktionieren. Ohne Strom gibt es natürlich keinen Cafe und ich muss mit immer noch kühlen Softdrinks begnügen. Ich nehme eine Coke Zero (25.- THB) und eine kleine Flasche Wasser (15.- THB) und zusammen für etwas mehr als 1.- Euro ist durchaus ok. Das Cafe ist m. E. durchaus geschmackvoll eingerichtet, aber weit und breit keine Gäste.

Dann muss ich wieder zurück zum Laden in der Nähe meiner Unterkunft. Das scheint wohl der Einzige derzeit zu sein, wo ich einen frischen Kaffee bekomme. Wie schon den ganzen Morgen fallen mir auf den heißen Betonstraßen die kleinen (ca. 50-60 cm lang) Warane oder eine ähnliche Art auf. Die liegen auf dem heißen Boden und wenn ich mit dem Roller nähe kommen verschwinden sie schnell in die Straßengräben. Dieses Mal schaffe ich es, einen im Gras zu entdecken und zu fotografieren.

Ein paar Hundert Meter in der Nähe des Ladens gibt es, neben den einfachen Häusern hier, auch 2 für mich schöne Anwesen. Keine Ahnung ob die Leute hier fest wohnen oder dies nur als Ferienunterkunft nutzen.

 

Es wird immer heißer und ich werde mir sicherlich schon einen Sonnenbrand an Armen, Händen und im Nacken eingehandelt haben. Ich fahre als zur Unterkunft zurück und gebe das Moped zurück, da ich es weder Heute noch Morgen noch brauchen werde. Als ich auf den Tacho schaue sehe ich, dass ich doch 42 Kilometer gefahren bin. Für die Miete des Rollers bezahle ich 200.- THB, was auch ein fairer Preis ist.

Den Rest des Mittags verbringe ich nach einer ausgiebigen Dusche und dem Wechsel meiner kompletten verschwitzten Kleidung im klimatisierten Zimmer. Heute Abend will ich mal in meinem „Cafe Laden“ etwas Essen. Nach meiner Frage, ob es die Bier Sorte Chang gibt, bekomme ich erwidert, dass sie gar kein Bier verkaufen. Ok, dann nehme ich halt eine Flasche Soda. Zum Essen bestelle ich Hühnchen mit Cashew Nüssen (Gai Pad Med Ma Muang), einen Salat mit salzigen Eiern (Yam Kai Kem) und dazu eine Portion gekochten Reis.

Das Essen sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt mir auch. Die Preise sind auch hier sehr human und für mich durchaus auf Grund der Insellage ok.

235.- THB im Gesamten sind ca. 6.- Euro und bezahlen kann ich hier natürlich auch mit QR-Code und entsprechender Überweisung.

 



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